„Eine neue Weltordnung – wenn die Nachfrage das Angebot überholt!“ Analysten der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) zeichneten ein düsteres Bild für die Zukunft durch die Folge von immer weniger Arbeitern, aber mehr werdenden Rentnern.
SocGen spricht von einer nun endenden, außergewöhnlichen Ära, die drei Jahrzehnte andauerte und geprägt war durch Expansion im Angebot. Das starke Wachstum der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter habe zu einer bedeutenden Ausweitung in den globalen Produktionskapazitäten geführt, zu höheren Sparraten und zu wirtschaftlichem Wohlstand. Die Folge: Niedrige Zinsen, ein Kreditboom, riskante Investments, aber vor allem sinkende Preise.
Beunruhigend laut der Analysten ist, dass die arbeitende Bevölkerung der Industrieländer von 67% auf 62% sinken wird. Der Anteil der Rentner steigt hingegen von 16% auf 22,5% – eine sehr gefährliche Mischung, so SocGen. Auch Schwellenländer steigern zunehmend ihren Lebensstandard. So ist bereits 2040 damit zu rechnen, dass die Weltbevölkerung auf neun Milliarden Menschen angewachsen sein wird. Ein Drittel dieses Anstiegs sind in Schwellenländern und bei der älteren Bevölkerung in den Industrieländern zu verzeichnen.
Die enorm aufkommende Nachfrage und die drastisch gesunkene Produktion sorgen für steigende Kosten bei Rohstoffen und Fertigprodukten. Beispielsweise müsse sich die Autoproduktion verdreifachen, um die Nachfrage in der Zukunft zu bedienen. Das führt automatisch zu erheblichem Mehrverbrauch von Metallen, Legierungen und Textilien. Stahl wird auf dem Bau zudem heftig mehr nachgefragt.
Dann schließt sich der Kreis – Inflation und kletternde Zinsen sind die Folge. Auf politischer Ebene wird man verstärkt die Kontrolle der Rohstoffe an sich reißen wollen. Gewinner könnte Afrika sein, dass erhebliche Ressourcen hat. Bei uns in Europa hingegen verringern steigende Lohnkosten, die Gewinnzone der Unternehmen. Volkswirtschaften glückt durch die zunehmende Inflation allerdings die Entschuldung, das einzig Positive.
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