Doktortitel hin, Doktortitel her – die Auseinandersetzungen zwischen der Uni Heidelberg und der Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin scheinen zu eskalieren. Sie behauptet, dass der Uni bereits vor mehr als zehn Jahren die Schwächen ihrer Doktorarbeit bekannt gewesen sind. Dagegen wehrt sich die Uni nun vehement und erläutert, dass ein Plagiat keine Schwäche ist, sondern eher im Bereich der Vergehen einzuordnen ist. Und weiter: Hätte man von den Plagiaten gewusst, hätte Frau Koch-Mehrin in Heidelberg keinen Doktortitel erhalten.
Vorangegangen war, dass die Uni Heidelberg bereits im Juni entschieden hatte, Frau Koch-Mehrin den Doktortitel zu entziehen. Gegen diesen Entscheid hat die Europapolitikerin bereits einen Widerspruch eingelegt, den jedoch nur in einer formalen Form. Innerhalb der kommenden drei Monate muss aber auch eine schriftliche Begründung eingereicht werden, bevor man sich erneut mit der Angelegenheit beschäftigen will. Revidiert der Promotionsausschuss seine Entscheidung nicht, wird das Rektorat der Uni nachhaken. Erst wenn auch in dieser Instanz der Entzug des Doktortitels bestätigt wird, bleibt der Politikerin noch der Gang zum Verwaltungsgericht.
No Comments