Alle Menschen sind gleich, doch scheint es nach wie vor einige zu geben, die „gleicher“ sind als andere.
Wer zum Millionenheer der gesetzlich Krankenversicherten gehört weiß, wovon die Rede ist. So versuche man, als Kassenpatient einen Termin beim Facharzt wie einem Kardiologen zu bekommen. Wartezeiten von drei Monaten sind keine Einzelfälle und auch Umfragen der AOK Rheinland/Hamburg, die dem “Spiegel” vorliegen belegen, dass Kassenpatienten länger warten müssen als Privatversicherte. Die Untersuchung ergibt, dass Privatpatienten im Gegensatz zu gesetzlich Krankenversicherten nur 19 Tage im Schnitt auf einen Termin warten, während sich der Kassenversicherte in Geduld üben muss – seine durchschnittliche Wartezeit beträgt nämlich sage und schreibe 71 Tage!
Wie das Magazin „Spiegel“ berichtet, riefen Mitarbeiter der AOK bei rund 800 Praxen von Fachärzten an, wobei sie sich einmal als gesetzlich Versicherter ausgaben und ein anderes Mal als privat Versicherter. Privatpatienten erhielten in der Regel laut Umfragen früher einen Termin, wobei Notfälle bei der Umfrage außen vor blieben.
Gegenüber dem „Spiegel“ bezeichnetet der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs dieses Verhalten als ärgerlich und forderte, dass die Kassen das Recht bekommen sollten, künftig nicht mehr mit Fachärzten zusammenarbeiten zu müssen, die Kassenpatienten keine zeitnahen Termine geben.
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