Jeder Form der Demenz liegt ein Absterben von Nervenzellen im Gehirn zugrunde. Nach wie vor ist es der Wissenschaft noch nicht gelungen, den Auslöser zu finden. Jedoch konnten Zusammenhänge entdeckt werden, die bereits Dr. Alzheimer, Namensgeber der häufigsten Demenzform, diagnostizierte. Amyloide, schädliche Eiweiße, verklumpen bei den Betroffenen im Gehirn und lagern sich fleckförmig dort ab. Die in der Nähe liegenden Nervenzellen stellen ihre Funktionen ein.
Gedächtnis wird durch Glutamat gesteuert
Der im Gehirn erzeugte Botenstoff Acetylcholin ist maßgeblich an Lernprozessen beteiligt. Menschen, bei denen eine Demenz diagnostiziert wurde, leiden unter einem Mangel an Acetylcholin. Die Auswirkungen sind durch eine fehlerhafte Übertragung elektrischer Impulse zwischen den Nervenzellen gekennzeichnet. Die Folge ist, dass Eindrücke aus der Umwelt nicht mehr korrekt in der Schaltzentrale des Gehirns gespeichert werden können und ein gezielter Lernvorgang unmöglich wird. Parallel dazu verliert das Gehirn die Fähigkeit, einmal Erlerntes nicht mehr abrufen zu können. Der Transmitter Glutamat ist ursächlich dafür verantwortlich, Sinneseindrücke im Gehirn abzuspeichern. Wird zu viel Glutamat produziert, gehen nicht nur Erinnerungen verloren, sondern auch Nervenzellen werden nachhaltig geschädigt. Die Signalleitungen werden zerstört und schädigen alle Funktionen des Gehirns.
Kampf gegen den geistigen Verfall
Obwohl es bis heute kein wirksames Mittel gibt, die Demenz zu heilen, kann der Prozess dennoch aufgehalten werden, wenn der Betroffene frühzeitig damit beginnt. Zu einer innovativen Behandlungsmethode gehört eine gezielte medikamentöse Therapie wie auch eine individuelle Betreuung, die geistige Anregung bietet. Für Demenzkranken stehen heute Wirksubstanzen zur Verfügung, die einer Zerstörung der Nervenzellen durch Glutamat entgegen wirken können wie auch Medikamente zur Förderung der Hirndurchblutung.
Richtiger Umgang mit Demenzkranken – schrittweise Verschlechterung vorbeugen
Nicht nur die medikamentöse Behandlung Betroffener ist dringend erforderlich, sondern auch ein gezielter Umgang, der sich auf die individuelle Situation des Patienten einstellt. Vielfach ist dem Demenzkranken geholfen, wenn klare Anweisungen in kurzen und einfachen Sätzen erfolgen. Erinnerungshilfen wie Namen, Ort, Datum und Uhrzeit trainieren den Umgang mit alltäglichen Situationen. Ein routinierter Tagesablauf verschafft dem Patienten Sicherheit und wer darüber hinaus für eine geistige Anregung sorgt, trägt zu einer stressfreien und entspannten Situation bei. Moderne Diagnose- und Therapiewege sollten genutzt werden, um die Lebensqualität des Patienten weitestgehend zu erhalten. Vielfach bieten kommunal Selbsthilfegruppen Therapieansätze und helfen pflegenden Angehörigen, den Alltag mit einem Demenzkranken besser zu meistern.
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