Bayreuth. Nun scheint bestätigt, was befürchtet wurde: Das Doktor-Plagiat vom ehemaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), soll tatsächlich keine Schludrigkeit hinsichtlich der fehlenden Fußnoten gewesen sein, sondern Vorsatz. Zu diesem Ergebnis ist nun die Uni Bayreuth in ihrem abschließenden Bericht gekommen. In der Causa Guttenberg, einem 40-seitigen Bericht der Selbstkontrollkommission, der heute vorgestellt wurde, wird deutlich, dass man ihm vorsätzlich wissenschaftliches Fehlverhalten vorwerfen kann.
So sollen Fälschungen durchgängig die komplette Doktorarbeit Guttenbergs durchziehen und ihm vorgeworfen wird auch, dass dadurch die Standards guten wissenschaftlichen Arbeitens grob verletzt worden sind. Bereits am 23. Februar hatte die Hochschule Guttenberg den Doktortitel aberkannt. Dennoch konterte der Ex- Verteidigungsminister kurz nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn, das die Vorwürfe abstrus seien. Aus dem heute veröffentlichten Bericht geht auch hervor, wie Guttenberg sein Fehlverhalten begründet. So führte er als Grund eine Doppelbelastung aus beruflichen Verpflichtungen und Familienleben an und verwies auch darauf, dass die Erwartungshaltung seiner Familie wohl zu groß gewesen sind. Die Konsequenz, die auf dem Aufdecken der Plagiats-Affäre resultierte, ist bekannt: Karl-Theodor zu Guttenberg stellte sein Amt zur Verfügung und beendete eine Karriere, die steil begonnen hatte.
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