Der Erfolg von Borussia Dortmund in der vergangenen Saison hatte viele Namen. Einer davon – Lukas Piszcek. Die Stunde des polnischen Neuzugangs von Hertha BSC Berlin schlug, als sich Patrick Owomoyela verletzte und nahezu die gesamte Saison ausfiel. Fortan beackerte Piszcek die rechte Seite und hatte einen erheblichen Anteil daran, dass Dortmund die beste Mannschaft im Meisterjahr stellte.
Nun hat sich allerdings über Piszcek erheblich verdunkelt. Der Rechtsverteidiger war in der Saison 2005/2006 an einer Spielmanipulation in Polen beteiligt. 2010 zeigte er sich selbst an und wurde vom Bezirksgericht Breslau zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung und 25.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Zudem erhielt er bis Februar 2012 ein Spielverbot für Nationalmannschaft Polens. Nun wollen Mitglieder des polnischen Verbands PZPN den Spieler auch für seinen Arbeitgeber sperren lassen. “Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann Piszczek auch in der Bundesliga und in der Champions League nicht spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass FIFA und DFB eine Strafe für Korruption ignorieren werden”, sagte Artur Jedrych, der Vorsitzende der polnischen Disziplinarkommission. Der Verband hat den Vorfall offiziell bei der FIFA zur Anzeige gebracht.
Borussia Dortmund äußert sich derzeit nicht über die weitere Entwicklung. “Wir beobachten die ganze Entwicklung mit Staunen”, sagte BVB-Pressesprecher Josef Schneck. Auch der DFB und die FIFA warten vorerst ab. Zumindest muss der Weltverband das Verbandsurteil prüfen, könnte den Spieler bis zu es zu einer Verhandlung kommt für die Bundesliga und die Champions League sperren. Im Hintergrund wird an einer adäquaten Lösung gearbeitet. Möglich wäre eine Umwandlung des Verbandsurteils in eine Sperre auf Bewährung. Dazu müsste Piszcek in Berufung gehen, was er ursprünglich strikt abgelehnt hatte. Der 26-Jährige wollte offenbar erst die schriftliche Begründung der Disziplinarkommission abwarten und dann reagieren.
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