Die Bundesregierung hatte es auf den Weg gebracht: die Netzagentur soll bis September überprüfen, ob eine zwingende Notwendigkeit vorliegt, eins der insgesamt acht stillgelegten AKWs im Stand-by-Modus zuhalten, um einem Versorgungsengpass vorzubeugen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte jedoch im Vorfeld angeregt, nach Möglichkeit kein Atomkraftwerk als Kaltreserve zu wählen. Laut Schätzungen würde für einen Atommeiler, der in Bereitschaft gehalten wird, Kosten in Höhe von 50 Millionen Euro jährlich anfallen, die letztendlich auf die Verbraucher abgewälzt werden müssten. Nun zeichnet sich in Baden-Württemberg eine Lösung des Problems ab. Das Land bietet jetzt ein Kohlekraftwerk als Kaltreserve für künftige Stromversorgungsengpässe an.
Bis Ende Oktober könnte eine Genehmigung für Block 3 des Kohlekraftwerks Mannheim erteilt werden, um die Frage nach einer atomaren Kaltreserve vom Tisch zu bringen. Naturschützer in Baden-Württemberg hatten im Vorfeld bereits das AKW Philippsburg als Kaltreserve abgelehnt und die anstehende Entscheidung für den Block 3 des Kohlekraftwerks könnte zur allgemeinen Entspannung der Lage beitragen, um künftige Engpässe zu umgehen.
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