Die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind gelaufen und hinterlassen unterschiedliche Spuren. Während die Sozialdemokraten und die Grünen jubeln, ist es mit der Stimmung in der CDU nicht weit her. Dunkle Wolken sind definitiv am Himmel der FDP aufgezogen. Der bislang amtierende Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) bleibt auf seinem Thron und punktet mit Auswahlmöglichkeiten. Wer letztendlich als Koalitionspartner neben den Sozialdemokraten im kleinen Mecklenburg-Vorpommern mitregieren darf, steht aktuell noch nicht fest – offizielle nicht fest. Werden es die Linken oder die CDU? Fest steht indes, dass es für Rot-Grün nicht reicht. Unmut überschattete den gestrigen Wahlabend allemale. Die NPD hat es wieder einmal geschafft, wenngleich auch nicht mit Furore. Dennoch: der Wiedereinzug in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommernmit sechs Prozent macht nachdenklich. Und: die Wahlbeteiligung ließ auch zu wünschen übrig. Von den rund 1,4 Millionen Wahlberechtigten gingen lediglich 51 Prozent an die Wahlurnen. Konkret bedeutet dies, dass fast jeder Zweite wohl politikverdrossen ist, denn am Wetter hat es wohl nicht gelegen, sein Schärflein bei der Vergabe von 71 Abgeordnetenplätze beizutragen. Keine Feierlaune auch bei der CDU. Sie wurde mit nur gut 23 Prozent abgestraft, wenngleich bedacht werden muss, dass es vor fünf Jahren rund 30 Prozent waren. Schwarz-Gelb indes lässt sich nicht beirren, offiziell nicht. Ob sich das Wahl-Desaster in Berlin wiederholt, darf mit Spannung abgewartet werden. Außenminister Guido Westerwelle und die Debatte um ihn hat der FDP in Mecklenburg-Vorpommern nicht gerade zugespielt.
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