Duisburg ist auch rund 15 Monate nach der Katastrophe der Loveparade noch traumatisiert. Hunderte Verletzte und 21 Todesopfer waren das traurige Resultat der Veranstaltung, die eigentlich nur Freude bringen sollte. Viel Bürger geben nach wie vor ihrem Bürgermeister, Adolf Sauerland (CDU) die politische Verantwortung für das Genehmigen der Veranstaltung vom Juli 2010. Die Initiative „Neuanfang für Duisburg“ sammelte in den vergangenen Monaten Unterschriften für eine Abwahl des Verwaltungschefs. Benötigt werden für den Start des Verfahrens 55.000 gültige Stimmen. Weitaus mehr Duisburger Bürger müssen sich bei der eigentlichen Abwahl gegen Sauerland aussprechen: nämlich 92.000 Wahlberechtigte. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr die Bürger abstimmen zu lassen. Läuft es für Sauerland schlecht, könnte dies im Frühjahr 2012 das Ende seiner politischen Ära bedeuten. Erfolgreich entging der Oberbürgermeister bereits 2010 einem ersten Angriff auf sein Amt. Für seine Abwahl kam die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht zustande. Kritiker bemängeln, dass er im Grunde nie die politische Verantwortung für die Katastrophe übernommen hatte und er nach wie vor an seinem Stuhl kleben bleibt. Reicht die Anzahl der Stimmen aus, ein Abwahlverfahren einzuleiten, könnte dies bereits am 12. Dezember der Fall sein. Laut Medienberichten sollen sich jetzt schon die Linken und die SPD Gedanken über die Regularien des Verfahrens gemacht haben.
Foto: Adrian Sierleja
No Comments