Das Leben schreibt die ungewöhnlichsten Geschichten wie auch in diesen Tagen. So versuchten Versicherungsnehmer der bankrotten City BKK, einen Zugang zu anderen Krankenkassen zu finden. Grundsätzlich gilt in der Bundesrepublik die Regelung, dass es für gesetzlich Krankenversicherte ein freies Kassenwahlrecht gibt. Verbundes damit ist die Verpflichtung, aufgrund des Solidarprinzips, jeden Antragsteller aufzunehmen und dies in Unabhängigkeit vom aktuellen Gesundheitszustand, der Krankenvorgeschichte, dem Alter und dem Geschlecht.
Doch wie nun von mehreren ehemaligen Versicherten der bankrotten City BKK zu hören ist, bleiben sie oft vor verschlossenen Türen anderer Kassen stehen. Doch damit soll nun Schluss sein, denn die CDU droht nun den Vorständen der Kassen, die Antragsteller der City BKK abgewiesen haben, mit ernsten Konsequenzen. Der neue Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat jetzt Kassen, die Neukunden abweisen, gerügt. Parallel dazu fordert der Kassenverband, dass jede Krankenkasse die betroffenen Versicherungsnehmer aufnehmen soll. Es ist von einem handfesten Skandal die Rede und in der kommenden Woche wollen sich endlich Kassenvertreter dieses Problems annehmen und über Auswege beraten.
Der Ärger der rund 168.000 Versicherungsnehmer der bankrotten Kasse ist groß. Die Barmer GEK hat sich jetzt für eine solidarische Lösung stark gemacht, die sich an diejenigen Betroffenen wendet, die noch keine Krankenkasse gefunden haben. Für die Barmer gilt, so der Verwaltungschef Holger Langkutsch: „Wer Mitglied werden will, wird auch Mitglied!“
Vorangegangen waren Querelen in Hamburg, dort mussten wegen eines großen Andrangs an Neukunden vorübergehend neun Kundencenter geschlossen werden. Hier stauten sich die Ex-Mitglieder der City-BKK und staunten nicht schlecht über die verschlossenen Türen.
Zum 1. Juli muss die City-BKK endgültig schließen, weil sie in enorme finanzielle Probleme geraten war. Die überalterte Mitgliederstruktur brachte die Kasse in Nöte. Wie und wo jetzt die ehemaligen Versicherungsnehmer unterkommen, bleibt abzuwarten und viele hoffen nun auf politische Schützenhilfe, denn die freie Kassenwahl ist schließlich Gesetz.
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