Eigentlich ist eine Geburt immer ein Grund zur Freude, doch dass Danica May Camacho von den Philippinen auf der Welt ist, dürfte etliche Menschen etwas beunruhigen. Sie ist der siebenmilliarste Mensch, der nicht das Licht der Erde erblickt hat, sondern derzeit auf der Erde lebt. Eine Zahl die fast schwindelig macht, angesichts dessen, dass schon heute mehr als eine Milliarde Menschen Hunger leiden.
Danica May Camacho kam in Manila zur Welt und sorgte gleich für reges Aufsehen. Neben Journalisten waren auch UN-Vertreter im Krankenhaus, die sogar einen Kuchen spendeten. Wichtiger für die kleine Danica wird jedoch sein, dass das Kind von Wohltätern ein Stipendium für ein späteres Studium geschenkt bekam. Zudem erhalten die Eltern finanzielle Unterstützung sich ein Geschäft aufbauen zu können.
“Sie sieht so süß aus”, sagte die Mutter des Babys, Camille Dalura. “Ich kann gar nicht glauben, dass sie der siebenmilliardste Mensch der Welt ist.” Auch der sechsmilliardste Mensch, die heute zwölfjährige Lorrize Mae Guevarra, nahm an dem Ereignis teil. Doch Danica May ist nur symbolisch ein Jubiläumskind. Denn in verschiedenen Ländern der Erde wurden heute Nacht Jubiläumskinder gekürt.
Jährlich erhöht sich die Zahl der Menschen um 80 Millionen! Deutschland hat knapp 83 Millionen Einwohner, liegt somit auf Rang 16 der Bevölkerungsstatistik. Während in den nächsten 50 Jahren Deutschland knapp 1/5 an Menschen verlieren wird, wächst die Bevölkerung in Afrika, Afghanistan, Indien oder dem Irak rasant an. In wenigen Jahren soll Indien beispielsweise China überholen und das bevölkerungsreichste Land sein.
“Die Menschheit hat das Problem bisher besser gemanagt, als viele früher dachten”, sagt John Bongaarts von der New Yorker Denkfabrik Population Council. Denn noch vor 30 Jahren gingen viele bei sieben Milliarden Menschen vom sicheren Kollaps der Erde aus. “Aber trotzdem gibt es klare Zeichen, dass die Umwelt mit der jetzigen Einwohnerzahl überlastet ist”, so der Forscher. “Wir könnten noch mehr Menschen ernähren, aber nur, wenn wir noch mehr Natur verbrauchen. Und das würde zwangsläufig in den Untergang führen.” Dabei ist klar, würden alle Menschen so Leben wie in Deutschland, einem typischen Wegwerfland, dann wäre die Erde mit 7 Milliarden Menschen schon jetzt restlos überfüllt.
Joel E. Cohen, Professor der New Yorker Rockefeller-Universität sagt indes: “Wir könnten sogar neun, zehn, elf Milliarden Menschen satt machen. Das Getreide ist da, schon heute. Doch es wird nur 46 Prozent davon gegessen. 34 Prozent wird an Tiere verfüttert, der Rest ist Biosprit und Schmierstoff.” Eine Milliarde Menschen habe ständig Hunger. “Kein Wunder, wenn wir mehr als die Hälfte unserer Nahrungsmittel lieber an Vieh und Maschinen als an Menschen verfüttern.”
Danica May Camacho darf jetzt knapp 14 Jahre mit dem Ruhm des Jubiläumskindes leben. Dann, 2025 erwartet man die achte Milliarde der lebenden Menschheit. 2050 sollen dann knapp 9,2 Millionen Menschen leben, der Hunger noch größer sein. Nur wenige Jahre später, erwarten die Vereinten Nationen erstmals eine Schrumpfung der Weltbevölkerung.
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