Wer hätte das gedacht? – Europa hat mit einer enormen Schuldenkrise zu kämpfen und dann das: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzinssatz um 0,25 Prozent auf nunmehr 1,25 Prozent gesenkt. Dies geschah wohl vor dem Hintergrund, einen Absturz der Wirtschaft abzufedern, denn die griechische Staatsschuldenkrise schafft derzeit Unbehagen. Die obersten Währungshüter, unter dem Vorsitz des neuen Chefs Mario Draghi, sorgten mit ihrer Leitzinssenkung für einen Paukenschlag der besonderen Art. Schließlich liegt die aktuelle Inflationsrate knapp unter zwei Prozent. Dieses Kriterium weist eher auf ein Anheben der Leitzinsen hin. Doch will die EZB dem Absturz der Wirtschaft vorbeugen, denn nun werden Kredite zu günstigeren Konditionen vergeben. Auf diese Weise wird der Investitionswillen wieder gestärkt und die Konsumfreude der Verbraucher angeregt. Dabei hatte der Vorgänger Draghis, Jean-Claude Trichet erst in diesem Jahr den Leitzinssatz in zwei aufeinander folgenden Zinsschritten von 1 Prozent auf 1,50 Prozent angehoben und eine Zinspause eingelegt, weil die Konjunkturdaten nach unten deuteten. Europa und seine Notenbanken sind eben immer für eine Überraschung gut.
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