Am 17.Mai 2008 gab es die letzte Bundesligapartie von Borussia Dortmund ohne Jürgen Klopp als Trainer. Am letzten Spieltag der Saison 2007/2008 verlor man daheim gegen den VfL Wolfsburg mit 2-4. In der Tabelle belegte man den 13.Platz – der Trainer hieß damals Thomas Doll. Zeitgleich in der zweiten Liga…der FSV Mainz schafft es nicht in die Bundesliga zurückzukehren und verabschiedet zudem ihren erfolgreichen Trainer und Sympathieträger Jürgen Klopp. Längst war klar, Klopp wechselt zum BVB. Mit im Gepäck…Neven Subotic.
Klopp brachte gleich eine neue Philosophie mit nach Dortmund. Er prägte das laufintensive Spiel und setzte auf junge Kräfte – dies ließ sich durch laufende Verträge allerdings erst peau a peau realisieren. Im ersten Jahr belegte der BVB gleich Rang 6 und scheiterte nur hauchdünn an der Qualifikation zur Euro League. Mit 59 erreichten Punkten lag man nur zehn Punkte hinter Überraschungsmeister Wolfsburg zurück.
Die Handschrift Klopps war allerorts spürbar, der Klub wandelte sich. Im zweiten Jahr holte Teammanager Michael Zorc beispielsweise Kevin Großkreutz vom damaligen Zweitligisten Rot-Weiß Ahlen. Großkreutz, selbst in Dortmund geboren, war bis dato Fan auf der Südtribüne und spielte nebenbei Zweite Liga im westfälischen Ahlen. Klopp installierte Marcel Schmelzer und Nuri Sahin, zwei wichtige Säulen im BVB-Spiel und trennte sich beispielsweise von Alexander Frei im Laufe seines zweiten Trainerjahres in Dortmund. Der Lohn war am Ende mit Platz Vier die Qualifikation zur Euro League, die Rückkehr auf die europäische Bühne.
Nun folgte der Husarenritt – das Meisterstück. Selten gab es von allen Seiten soviel Lob für einen Deutschen Meister. Mit einer tatsächlich eindrucksvollen Spielweise sicherte sich der BVB mit Trainer Jürgen Klopp bereits am 32.Spieltag der diesjährigen Saison, somit 100 Ligaspiele nach Amtsantritt, seine siebte Meisterschaft. Eine Mannschaft die selbst von sich sagt, dass sie alle Freunde sind, da würde jeder für den anderen kämpfen.
Heute durfte dieser Titel gefeiert werden. In einer beispiellosen Triumphfahrt durch die Dortmunder Innenstadt, vorbei am Borsigplatz, der Geburtsstunde des BVB, würdigten geschätzte 500.000 Fans die Spieler, Trainer und Betreuer des Klubs. Selbst der Himmel weinte oft vor Glück. Doch das Glück hat wahrlich einen Namen – Jürgen Klopp. Dieser Mann brachte den Klub wieder auf die Erfolgsspur. Und selbst den schwerwiegenden Weggang Nuri Sahin’s, dem Regisseur des Dortmunder Spiels, wird er zu kompensieren wissen. Warum? Weil er auch ein Freund der Mannschaft ist. So wirkt er zumindest. Solange Jürgen Klopp bei diesem Verein sein wird, wird es nie langweilig werden. Das versprach er selbst bei Amtsantritt. Es stimmt. Diesem Mann glaubt man daher (fast) alles.
Glückwunsch Meistertrainer Klopp!
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