Am Sonntag ist für Adolf Sauerland der Tag der Entscheidung. Der Duisburger Oberbürgermeister kommt auf den Prüfstand, denn die Bürger sollen entscheiden, ob er bleiben kann. In 357 Abstimmungslokalen können die Bürger in der Zeit zwischen 8 und 18 Uhr ihre Stimme abgeben. Mehr als 3.000 Wahlhelfer sind an den einzelnen Standorten verteilt und etwa 365.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihr Kreuz bei „Ja“ oder „Nein“ zu machen. Erstmalig sind mehr als 10.000 junge Wähler mit von der Partie, wenn es um die politische Zukunft Adolf Sauerlands geht. Laut Medienberichten haben bereits rund 30.000 Wähler von ihrem Briefwahlrecht Gebrauch gemacht. Wer bei der Auszählung der Stimmen dabei sein will, kann sich ab 19 Uhr in den Wahllokalen einfinden.Gegen 19.30 Uhr wird mit einem vorläufigen amtlichen Ergebnis gerechnet, das Stadtdirektor Dr. Peter Greulich im Duisburger Rathaus am Burgplatz verkünden wird. 91.250 Ja-Stimmen sind nötig, um Sauerland des Amtes zu entheben. Das endgültige Ergebnis wird am Mittwoch, 15. Februar, vom Wahlausschuss feststellen.
Vor dem Hintergrund der Loveparade-Katastrophe, die im Sommer 2010 21 Tote forderte, geben viele Menschen dem 56-jährigen Bürgermeister eine Mitschuld. Ihm wird vorgeworfen, den Umzug in die Stadt zu holen, ohne letztendlich die Verantwortung für das Desaster übernehmen zu wollen.
„Neuanfang für Duisburg“ heißt die Duisburger Initiative, die den Abwahlversuch Sauerlands durch 80 000 Unterschriften in Gang gesetzt hatte. Mit Spannung, auch außerhalb der Stadt, wird am Sonntagabend das Wahlergebnis erwartet.
Foto: Adrian Sierleja
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