Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland muss gehen, dies steht seit dem Wahlsonntag fest. Vorgeworfen wurde ihm in den vergangenen Monaten immer wieder, dass er erst spät eine moralische Verantwortung für die Katastrophe bei der Love-Parade übernommen hatte. Nun hat ihn gestern ein Volksentscheid aus seinem Amt als Oberbürgermeister der Stadt gejagt. Hatte er sich beharrlich gegen einen Rücktritt gewehrt, zeigten gestern rund 129.000 Duisburger, was sie davon halten. Dabei wären nur 91.478 Stimmen gegen ihn nötig gewesen. Trotz des widrigen Wetters machten sich mehr Bürger auf den Weg, als vorher angenommen. Die Wahlbeteiligung von 41,6 Prozent reichte aus, Adolf Sauerland als Chef der 365.000 Einwohner zählenden Ruhrpottstadt abzulösen. Zum ersten Mal in der Geschichte des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Deutschlands entschieden die Wahlberechtigten direkt, dass ein Bürgermeister nun seinen Hut nehmen muss. Nun muss innerhalb eines halben Jahres ein Nachfolger für Adolf Sauerland gefunden werden.
Viele Menschen und auch Politiker des Landes reagierten erleichtert auf das Abstimmungsergebnis und erhoffen sich davon einen Neuanfang für die Stadt. Im Juli 2010 sind bei dem Musik-Spektakel 21 Menschen gestorben und mehr als 500 Menschen teilweise schwer verletzt worden.
Foto: Adrian Sierleja
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