Paris. Der Sessel an der Spitze des Internationalen Währungsfonds ist momentan verwaist, denn der in den USA wegen des Verdachts sexueller Nötigung angeklagte Dominique Strauss-Kahn hat zunächst andere Probleme. Nun hat die französische Finanz- und Wirtschaftsministerin Christine Lagarde ihre Kandidatur für die Spitzenposition des IWF angekündigt.
Sollte sich Lagarde tatsächlich durchsetzen, wäre sie die erste Frau auf dem IWF-Chefsessel und würde zur bedeutendsten Bankerin weltweit aufsteigen. Am 10. Juni endet die Bewerbungsfrist und dann wird sich zeigen, ob sich die 55-jährige Französin durchsetzen kann. Auf die Bundesregierung und den EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso jedenfalls kann sie setzen, denn ihre fachliche Kompetenz auf internationalem Parkett findet große Anerkennung.
Doch einen kleinen Schatten gilt es noch zu überwinden, der auf die bisher steile Karriere der Französin fällt. So wird ihr vorgeworfen, bei der Veruntreuung öffentlicher Gelder mitgewirkt zu haben, doch signalisiert sie ein reines Gewissen. Nicht ganz glücklich mit der Kandidatur Lagardes sind auch einige Schwellenländer. Sie kritisieren, dass Chefposten lediglich unter europäischen Anwärtern verteilt werden.
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