Der EHEC-Erreger hält Deutschland weiter in Atem. Zum Abend gab es in Norddeutschland bereits neun Menschen, die dem gefährlichem Darmkeim zum Opfer gefallen sind. Gleichzeitig steigen die Krankheits- und Verdachtsfälle stetig an. Es wird vermutet, dass der Höhepunkt der Krankheitswelle längst nicht erreicht sei. Derzeit verzichten die Hälfte der Deutschen auf Salat, Gurken und Tomaten.
Die Gesundheitsbehörde hat ihrerseits für den Verzehr des Gemüses noch keine Entwarnung gegeben. “Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben. Waschen oder Schälen bietet zwar einen guten Schutz, aber der Erreger kann auch in den Lebensmitteln sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte im Moment auf gekochtes Gemüse umstellen“, so Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Allein in Hamburg wurden Samstagmorgen 467 infizierte Personen gemeldet. Im gesamten Bundesgebiet gibt es 1000 bestätigte Infizierte. Zum Vergleich: Im Regelfall gibt es pro Jahr knapp 900 gemeldete Infektionen.
Derzeit setzen Mediziner aus Hamburg auf eine neue Behandlungsmethode. Sechs infizierte Personen bekommen Antikörper verabreicht. Dazu Professor Rolf Stahl: “Seit Freitagabend setzen wir bei schwerstkranken Patientinnen und Patienten mit Störungen des zentralen Nervensystems ein neues Medikament ein“, berichtete der Nierenspezialist. “Erst in einigen Wochen werden wir wissen, wie erfolgreich diese Therapie sein wird.“
Auch in Spanien sucht man fieberhaft nach den Erregern. Dazu wurden Boden-, Wasser- und Produktproben entnommen, zudem geerntete Gurken vernichtet. In der Uniklinik zu Münster wird ein Schnelltest zum Nachweis des EHEC-Erregers getestet. Spätestens zum Ende der nächsten Woche wird ein Modell zur Verfügung stehen.
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