Stuttgart. Aktuell gilt noch der Baustopp für das umstrittene Projekt Stuttgart 21, doch soll am 15. Juli Schluss damit sein. Dies will jedenfalls Bahnchef Rüdiger Grube. Er hatte sich bereit erklärt, die Bauarbeiten bis zu diesem Stichtag auf Eis zu legen und seine Einwilligung dazu, dass Projekt erst einmal anzuhalten, muss als Entgegenkommen gewertet werden.
Aktuell wird ein so genannter Stresstest durchgeführt, der von Stuttgart 21-Schlichter Heiner Geißler auf den Weg gebracht worden war. Dieser soll nun beschleunigt werden und zeigt die Stadt kein Entgegenkommen, wird die Baustelle wohl wieder hochgefahren. Der Stresstest basiert auf einer computeranimierten Betriebssimulation. Experten überprüfen unter anderem, wie sich mögliche Verspätungen auf den Fahrplan auswirken. Dabei orientiert sich diese spezielle Modellrechnung an aktuellen Daten der Infrastruktur, zu der die Signale, Züge und Gleise gehören. Verwendet wird ein mathematisches Modell, das den betrieblichen Ablauf analysieren auf Grundlage bestehender Fahrpläne. Der Stichtag 15. Juli ist für die Bahn ein besonderes Datum, denn dann müssen Tunnelbauarbeiten vergeben werden und dies in einem Umfang von rund 750 Millionen Euro. Wird dieser Zeitplan nicht eingehalten, drohen immense Mehrkosten und eine erhebliche zeitliche Verzögerung. Indes konnte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) nichts bewirken. Geplant war, die Baupause weiter zu verlängern.
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