Die Suche nach der Quelle der Epidemie scheint mehr denn je zu stagnieren. Eine Gurken-Probe, die im Bio-Abfall einer erkrankten Familie aus Magdeburg gefunden wurde, bringt laut des Verbraucherschutzes, die Arbeiten nicht weiter voran. Die Erkrankung datiert vom 19.Mai. Es sind die einzig erkrankten Menschen in Magdeburg. „Es handelt sich um einen Gurkenrest, der längere Zeit im Müll lag“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Man fand heraus, dass es sich bei der Probe um O104:H4 handelt, der bereits mutierten Form der EHEC-Bakterien. Da die verseuchten Gurken schon zwei Wochen alt sind, kann der Erreger auch nachträglicher an die Gurken gekommen sein. Deswegen müssen sie keinesfalls der Auslöser sein.
„Aus diesem Fund können keine Rückschlüsse gezogen werden“, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Verbraucherschutz dem „Tagesspiegel“ in der heutigen Ausgabe. Die erkrankte Familie besteht aus drei Personen. Mutter und Tochter mussten stationär, der Vater ambulant behandelt werden. Die Tochter entwickelte gar das gefährliche HU-Syndrom, sei aber auf dem Weg der Besserung. Da keinerlei Kontakt nach Norddeutschland bestand, macht es die Suche nach dem Erreger noch weitaus schwieriger. Alle gekauften Lebensmittel wurden rückverfolgt in alle in Frage kommenden Lebensmittelgeschäfte – das Ergebnis durchweg negativ.
Indes verdichten sich Sprossen als Übeltäter. Mittlerweile beklagen drei Mitarbeiter des Gärtnerhofs im Kreis Uelzen Durchfallerkrankungen. Sprossen sind daher weiter im Visier, ohne klärende Antworten bislang. Die vermutliche Erregerquelle, ein Lübecker Restaurant, kämpft um die Existenz. Der Umsatz brach um 70 Prozent ein, Drohanrufe lassen den Wirt unruhig werden: „Mein Sohn ist im Supermarkt mit Tomaten beworfen worden“, sagte er. Seine Mitarbeiter hätten Sätze wie „Ihr seid alle Mörder, euch sollte man erschießen“ zu hören bekommen. Aber es habe auch viele positive Zuschriften gegeben.
Mittlerweile hat der Darmkeim 25 Todesopfer gefordert. Die Behörden haben ihre Warnungen bezüglich Gurken, Salat und Tomaten noch nicht revidiert. Sprossen dürften derzeit ebenfalls auf keinem Speiseplan in Deutschen Küchen stehen.
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