Athen. Die Griechen müssen nun Flagge zeigen und ganz Europa schaut auf das Land, das mit einem Fuß im Pleitegrab steht. Heute Nachmittag wird um die geplanten drastischen Sparmaßnahmen im Land gerungen. Knackpunkt: neue internationale Milliarden werden nur dann fließen, wenn das Vorhaben auch angenommen wird. Nacheinander müssen alle Abgeordneten ihre Stimmen abgeben und viele Menschen im Land hoffen, durch die Annahme einen Staatsbankrott abweisen zu können. Doch parallel dazu wird auf der Straße weiter gegen die Einsparungen gekämpft und auch während der Sitzung kam es zu enormen gewalttätigen Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Als Chance für einen Neuanfang sieht auch Ministerpräsident Giorgos Papandreou das Sparprogramm für Griechenland. Unmittelbar vor der Abstimmung wies der sozialistische Regierungschef nochmals darauf hin, dass Europa nicht dem Griechenland von gestern das vertrauen ausgesprochen hat, sondern für das neue Griechenland. Doch nach wie vor lehnen sich militante Gegner des Sparkurses auf, sodass die Polizei mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstranten vor muss. Laut Medienberichten sollen schon Dutzende Menschen verletzt worden sein und aktuell gleicht das Zentrum Athens einer belagerten Stadt, sodass die Polizei mehrere Zufahrtsstraßen zum Parlament sperren musste.
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